Krokodil-Damen mit Sieg und Niederlage
KSK rückt nach Erfolg gegen Esslingen auf Rang 2 vor
Mit einer enormen Leistungssteigerung gegenüber der Vorwoche haben sich die Wasserballerinnen des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs in der Süddeutschen Meisterschaft zurückgemeldet. Zwar musste man beim 4:14 (1:2/1:4/1:4/1:4) gegen den SV Nikar Heidelberg II erneut eine Niederlage einstecken, konnte jedoch diesmal den SSV Esslingen mit 15:5 (1:1/4:1/4:3/6:1) besiegen und belegt nun dank des besseren Torverhältnisses gegenüber den Schwaben den zweiten Tabellenplatz.
War er vor einer Woche nach dem ersten Meisterschaftsturnier noch schwer enttäuscht, so strahlte Trainer Frank Dick nach den beiden Heimauftritten seines Teams fast mit der Sonne um die Wette: „Ich muss der gesamten Mannschaft ein Kompliment machen, sie war gegenüber dem verkorksten Saisonstart nicht mehr wieder zu erkennen und hat eine sehr ordentliche Leistung abgeliefert“.
Bereits nach der ersten Partie zeigte sich der Coach sehr zufrieden, obwohl ein Blick auf das Ergebnis eigentlich hätte etwas anderes vermuten lassen können: Nach dem 4:15 am letzten Sonntag mussten sich die Lauterer dem Serienmeister SV Nikar Heidelberg II auch im heimischen Becken geschlagen geben und das Resultat war diesmal mit 4:14 nur unwesentlich besser. Trotzdem gab es auf KSK-Seite viele gute Ansätze und man agierte zumindest bis zur zehnten Spielminute mit dem Favoriten auf Augenhöhe. Zwar gingen die Kurzpfälzerinnen innerhalb der ersten 90 Sekunden mit 2:0 in Führung, doch danach fingen sich die Lauterer Damen. Die Abwehr um die Centerverteidigerinnen Nina Lehmann und Petra Ripperger stand in der Folge wieder sicher und wenn doch einmal eine Heidelberger Angreiferin durch kam, fand sie in Torfrau Nicole Holstein ihre Meisterin. Leider fehlte den Krokodilen im Angriff lange die Durchschlagskraft, sodass ein Überzahltreffer durch Diana Ramthun zum 1:2 Pausenstand der einzige Treffer im ersten Spielabschnitt blieb.
Auch das zweite Viertel begann mit einem schnellen Tor der Gäste, doch Claudia Braun konnte postwendend zum 2:3 verkürzen. Danach bot sich den KSK-Nixen unter anderem bei zwei Überzahlspielen noch mehrmals Gelegenheit zur Resultatsverbesserung, allerdings wollte ihnen kein weiterer Treffer mehr gelingen. Als Claudia Braun im dritten Spielabschnitt zum zweiten Mal vollstreckte, hatten sich die Gäste bereits einen vier Tore Vorsprung erarbeitet und bauten diesen kontinuierlich weiter aus. Dass die Lauterer Damen durch Melanie Keller bis zum Ende nur noch einen Treffer (zum zwischenzeitlichen 4:11) erzielen konnten, spiegelte die Kräfteverhältnisse nicht ganz korrekt wider: Zwar war der Sieg von Heidelberg zweifellos verdient, fiel mit 14:4 allerdings definitiv zu hoch aus, da der KSK von den Spielanteilen her dem Titelverteidiger durchaus ebenbürtig war und lediglich im Angriff Schwächen offenbarte.
Dies setzte sich auch in den ersten Minuten des zweiten Lauterer Turnierspieles gegen den SSV Esslingen fort. Nachdem mehr als sechs Minuten gar nichts passiert war, musste ein durch Nora Berg verwandelter Strafwurf für den ersten Treffer herhalten. Doch die Esslingerinnen, die zuvor beim 4:33 gegen Heidelberg förmlich untergegangen waren, hielten dagegen und konnten noch vor der Pause ausgleichen. Erst ein Doppelschlag von Nora Berg innerhalb von 35 Sekunden brachte etwas mehr Ruhe und Souveränität ins Spiel der KSK-Damen, die sich nun auf die Pressdeckung des SSV besser eingestellt hatten. Im Gegensatz zum 4:7 in der Vorwoche ließen die Krokodile nach eigener 3:1-Führung diesmal nichts mehr anbrennen und bauten den Vorsprung vor dem Seitenwechsel durch Anita Raspudic und Melanie Keller auf 5:1 aus. Spätestens nach dem 8:2 durch weitere Treffer von Nora Berg, Melanie Keller und Bianca Neumann war der Widerstand der Gäste gebrochen, auch wenn sie bis zum Anfang des Schlussviertels auf vier Tore herankamen (9:5 - neunter KSK-Treffer durch Anita Raspudic). Danach spielten allerdings nur noch die Lauterer, die nun munter durchwechselten und fast aus allen Lagen trafen. Nora Berg mit ihrem fünften Treffer, Rebeca Benra (2), Sabine Repke, Diana Ramthun und Melanie Keller schraubten das Resultat auf 15:5, wodurch sich der KSK in der „inoffiziellen“ Tabelle aufgrund des besseren Torverhältnisses an Esslingen vorbei auf den zweiten Platz schob. In der „offiziellen“ Rangliste (aus der die außer Konkurrenz spielenden Lauterer herausgerechnet werden), ist schon vor dem letzten Turnier am 21. Juni alles klar: Dank zwei deutlichen Siegen gegen den SSV Esslingen, hat der SV Nikar Heidelberg II seinen Titel vorzeitig verteidigt und wurde in der 28. Ausspielung zum 15. Mal süddeutscher Meister (davon zum neunten Mal in Folge - Herzlichen Glückwunsch). Für den KSK gilt es, in sechs Wochen in Esslingen eine ähnliche Leitung abzurufen und sich durch einen Sieg gegen die Gastgeberinnen den „inoffiziellen Vizemeister-Titel“ zu sichern. (sts)
So spielten sie: Nicole Holstein (Tor), Maria Vorbeck, Nina Lehmann, Anita Raspudic (2 Treffer), Claudia Braun (2), Sabine Repke (1), Rebeca Benra (2), Diana Ramthun (2), Melanie Keller (4), Nora Berg (5), Bianca Neumann (1), Tassja Buchheit, Franziska Enzian, Petra Ripperger