Krokodile entthronen den Dauersieger
KSK schlägt Stolberg im Finale des 5. Mixed-Turniers mit 9:8
Im fünften Anlauf konnten die Wasserballerinnen und Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs erstmals ihr eigenes Mixed-Turnier gewinnen. In einem spannenden Endspiel behielten die Lauterer gegen den Titelverteidiger und dreimaligen Turniersieger Stolberger SV knapp mit 9:8 die Oberhand und sicherten sich verdient Platz eins. Dritter wurde wie im Vorjahr die WBG Villingen-Schwenningen, die im kleinen Finale das Sportteam Hamburg mit 6:3 besiegte. Die Einlagespiele der KSK-Jugend endeten mit zwei Siegen und zwei Niederlagen für die Mini-Krokodile.
Auf den ersten Blick hätte man die Vorrunde des fünften Lauterer Mixed-Turniers durchaus mit dem „Dinner for One“ Spruch „same procedure as last year“ überschreiben können, denn wie im Vorjahr hatten sowohl der KSK als auch der SV Stolberg wieder den ersten Platz in ihrer jeweiligen Gruppe erreicht und trafen erneut im Endspiel aufeinander. Bei genauerem Hinsehen waren jedoch sehr wohl Unterschiede zu 2007 zu erkennen, denn während die Krokodile fast problemlos durch ihre Gruppe marschierten, hatten die Rheinländer diesmal ungewohnte Schwierigkeiten sich durchzusetzen. Zwar starteten sie mit einem souveränen 17:2 gegen Neuss, danach kamen sie allerdings gegen die WBG Villingen-Schwenningen nicht über ein 7:7 Unentschieden hinaus. Dabei sah die Truppe aus dem Schwarzwald in dieser Partie beim Stand von 6:3 sogar schon wie der klare Sieger aus. Doch der Titelverteidiger kämpfte sich wieder heran und hätte bei einer doppelten Überzahl in der Schlussminute den Spieß noch umdrehen können. Nach der Punkteteilung war klar, dass das bessere Torverhältnis den Ausschlag über den Gruppensieg geben würde. Villingen-Schwenningen überrollte darauf hin Neuss mit 20:3 - Stolberg legte ein 22:2 gegen den WSV Ludwigshafen nach. Da die WBG VS gegen die Uni Karlsruhe allerdings „nur“ ein 4:3 verbuchen konnte, war spätestens nach dem 14:2 der Stolberger gegen die Karlsruher das Rennen entschieden. Das 8:6 von Villingen-Schwenningen gegen die am Sonntag stärker aufgestellten Ludwigshafener reichte am Ende nur zu Platz zwei. Gruppendritter wurde Karlsruhe vor den Neussern, die Ludwigshafen durch einen 8:4 Sieg den letzten Platz überließen.
In der Gruppe A begann der KSK gegen Stuttgart (17:1) und Aachen (17:2) mit zwei deutlichen Kantersiegen, bei denen sich vor allem die Damen und der Nachwuchs in Torlaune präsentierten (Frederik Ramthun (7), Melanie Keller (5), Nora Berg (4), Tobias Fromlowitz (2)). Erst gegen das Sportteam Hamburg wurde es etwas enger für die Krokodile. Ausschlaggebend dafür waren vor allem taktische Umstellungen nach der souveränen 7:2 Halbzeitführung des KSK. Während auf Seite der Lauterer Frank Dick für Nicole Holstein ins Tor rückte und somit zwei Damen im Feld spielen mussten, stellte Hamburg eine Frau ins Tor und bestimmte fortan das Geschehen. Wirklich gefährden konnten sie den Erfolg des KSK jedoch nicht mehr. Das 8:4 bedeutete somit für die Gastgeber den vorzeitigen Gruppensieg aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs. Trotzdem lieferten die Krokodile beim 10:3 gegen den SV 08 Saarbrücken eine weitere starke Vorstellung ab und blieben als einziges Team ohne Punktverlust. Hinter Hamburg belegten Stuttgart, Saarbrücken und Aachen die Ränge drei bis fünf.
In den Endrundenspielen um die Plätze fünf bis zehn konnten sich dann abwechselnd Mannschaften beider Vorrundengruppen durchsetzen: Ludwigshafen wurde durch ein 6:3 gegen Aachen Neunter, Saarbrücken erspielte sich mit einem souveränen 11:5 gegen Neuss Platz sieben. Stuttgart konnte gegen die Uni Karlsruhe nur eine Halbzeit lang mithalten und landete nach dem 4:10 wie im Vorjahr auf Rang sechs.
Das Spiel um Platz drei war ebenfalls lediglich bis zur Pause richtig spannend (3:3). Danach traf nur noch die WBG Villingen-Schwenningen und sicherte sich erneut den letzten freien Platz auf dem Podest. Für Hamburg bedeutete Rang vier trotzdem den größten Sprung nach vorne, denn 2007 musste man sich noch mit dem achten Platz begnügen.
Spannung bis zum Ende versprach dann die Finalbegegnung, die im Vorjahr erst im Fünfmeter-Schiessen entschieden werden konnte. Aufgrund der Vorrundenergebnisse schien der KSK zwar leicht favorisiert, gegen Stolberg hatte man sich in der Vergangenheit jedoch immer sehr schwer getan. Auch diesmal erwischte der SVS den besseren Start und konnte zweimal in Führung gehen. Doch bis zur Pause hatte der KSK das Blatt gewendet und lag seinerseits mit 4:3 in Front. Bis dahin waren die Zuschauer voll auf ihre Kosten gekommen und dies sollte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht ändern: Dem erneuten Ausgleich ließen die Krokodile einen Doppelpack folgen und erspielten sich so den ersten zwei Tore Vorsprung, den Stolberg jedoch postwendend wieder verkürzte. Mit abwechselnden Treffern auf beiden Seiten und im Minutentakt sorgten die Kontrahenten zwar für beste Unterhaltung auf den Rängen, im Wasser hätte man sich allerdings sicher etwas weniger Spannung gewünscht. Doch dem KSK gelang es nicht, sich entscheidend vom Titelverteidiger abzusetzen. Am Ende reichte es den Krokodilen dann aber doch zum Sieg, da Stolberg den 8:9-Anschlusstreffer erst wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff erzielen konnten und die Lauterer nun nur noch die Zeit runterlaufen lassen mussten. Somit zeigten sich die Krokodile im fünften Anlauf erstmals aus sportlicher Sicht als schlechter Gastgeber und ließen im Endklassement keinem der Gäste den Vortritt. Dies taten sie jedoch in der Torschützenliste, die wieder einmal Thomas Kreus vom Stolberger SV mit 24 Treffern für sich entscheiden konnte. Ihm folgen sein Mannschaftskamerad Stephan Schorn, sowie Tobias Heinig und Petar Kristicevic (beide WBG Villingen-Schwenningen), die jeweils 14 mal trafen. Mit 13 Toren landete Terence Dougherty als bester Lauterer auf Platz 5, Melanie Keller war sechs mal erfolgreich und somit die treffsicherste Dame.
Die Lauterer Jugendmannschaft, die Vertretungen vom WSV Vorwärts Ludwigshafen und des SC Poseidon Worms zu Gast hatte, konnte sich am Samstag zweimal deutlich gegen das junge Ludwigshafener Team durchsetzen (11:2 und 10:1), unterlag aber den Wormsern am Sonntag mit 4:6 und 6:10. (sts)
So spielten sie:Nicole Holstein und Frank Dick (Tor), Tobias Fromlowitz (2 Treffer), Anita Raspudic, Nora Berg (4), Stefan Raspudic (8), Melanie Keller (6), Bernd Feddeck (5), Terence Dougherty (13), Stefan Stranz (10), Brian Sachs (4), Frederick Ramthun (8), Florian Schweiker (1), Markus Schäffner
KSK-Spielerinnen in anderen Teams: für Aachen: Nina Lehmann (1) / für Stuttgart: Eva Meyerding (1) / für Saarbrücken: Bianca Neumann (2) / für Neuss: Maria Vorbeck (3), Ronja Vorbeck (2) / für Villingen-Schwenningen: Petra Ripperger / für Karlsruhe: Sabine Repke / für Ludwigshafen: Diana Ramthun, Rebeca Benra (2)