Krokodile verteidigen Mixed-Turnier-Titel
KSK1 besiegt Stolberg mit 4:3 nach 5m-Werfen
KSK2 überrascht mit Platz 6
Ein optimales Ergebnis erzielten die Wasserballerinnen und Wasserballer des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs bei der sechsten Auflage ihres eigenen Mixed-Turniers: Mit 4:3 nach Fünfmeterwerfen besiegte die erste Mannschaft in einem torarmen (1:1 nach Ende der regulären Spielzeit), jedoch ungemein spannenden Finale den Stolberger SV, wobei KSK-Torhüterin Nicole Holstein mit drei gehaltenen Strafwürfen die Titelverteidigung fast im Alleingang perfekt machte. Als Turnierneuling erreichte die zweite Mannschaft des KSK überraschenderweise das Spiel um Platz 5, in dem man dem Neusser SV äußerst unglücklich mit 4:5 unterlag.
Die "Neusser Kontrahentin" ist übrigens Bianca Neumann, die neben der Turnierorganisation auch noch bei mehreren Gästeteams aushalf.
Gute Stimmung in einer vollen Halle, dazu interessante Spiele und ein überaus spannendes Finale mit der knappsten aller möglichen Entscheidungen – die Aktiven und die zahlreichen Zuschauer kamen beim 6. Kaiserslauterer Mixed-Turnier am Wochenende im Schulzentrum Süd wieder einmal voll auf ihre Kosten. Zwar fielen in den 25 Partien diesmal „nur“ 285 Treffer (und somit fast 80 weniger als im Vorjahr), aber das lag weniger an schlechten Schützen, als viel mehr an den glänzend aufgelegten Damen und Herren zwischen den Pfosten. Nicole Holstein im Tor des KSK1 avancierte dabei (zusammen mit den Stolberger Schlussleuten) zur Klassenbesten und musste insgesamt lediglich zehn mal hinter sich greifen. So kam bei den Vorrundenpartien der ersten Lauterer Mannschaft nur einmal richtige Spannung auf, als man sich beim 7:3-Sieg gegen die WBG Villingen-Schwenningen zeitweise ziemlich schwer tat. Beim 1:1 und 2:3 war das Team aus dem Schwarzwald den Gastgebern dicht auf den Fersen und selbst die 5:3-Halbzeitführung des KSK ließ der WBG alle Chancen offen. Doch nach dem Seitenwechsel zogen sich die Lauterer weit in die Defensive zurück und verwalteten den Vorsprung. In den Schlussminuten trafen sie dann noch zweimal und machten den Sack vorzeitig zu. Denn nach dem 9:1 Auftaktsieg gegen den Neusser SV und dem 11:1 gegen den PSV Stuttgart war den Krokodilen nach dem dritten doppelten Punktgewinn der erste Tabellenplatz und der damit verbundene Einzug ins Finale schon vor dem letzten Spiel nicht mehr zu nehmen. So konnte man sich gegen die zweite Vertretung des ST Hamburg schonen, fuhr aber dennoch einen ungefährdeten 12:2-Sieg nachhause. Hinter dem KSK belegte Villingen-Schwenningen Platz zwei, Neuss wurde mit ausgeglichenem Punktekonto Dritter. Nachdem Hamburg und Stuttgart gegeneinander 6:6 gespielt hatten, gab am Ende die um einen einzigen Treffer bessere Tordifferenz den Ausschlag zugunsten der Norddeutschen - die Schwaben mussten sich mit dem letzten Platz in der Gruppe begnügen.
Ähnlich spannend verlief auch in der anderen Vorrundengruppe der „Kampf“ um die letzten beiden Plätze. Hier hatten die Hamburger allerdings das Nachsehen und landeten mit ihrer ersten Mannschaft aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs hinter Saarbrücken auf dem letzten Rang. Die zweite Lauterer Mannschaft hatte überraschenderweise mit den hinteren Plätzen nichts zu tun, was aufgrund des frisch zusammen gewürfelten Teams, das in dieser Besetzung vorher noch nicht einmal gemeinsam trainiert hatte, im Vorfeld nicht unbedingt zu erwarten war.
Nachdem man zum Auftakt gegen Hamburg noch Lehrgeld bezahlen musste und vor allem aufgrund einer miserablen Chancenauswertung mit 3:6 unterlag, machte man es im zweiten Spiel besser und erkämpfte gegen den Aachener SV ein 7:7 Unentschieden. Den ersten Sieg, der dem Lauterer Nachwuchs nach dem 3:7 gegen Stolberg kurz vor Schluss den dritten Platz sicherte, konnte man dann im letzten Vorrundenspiel gegen Saarbrücken einfahren. In einer Partie mit ständig wechselnder Führung, fiel die Entscheidung in Form des 5:4 für die Krokodile erst 20 Sekunden vor dem Ende. Vor den Lauterern belegte Aachen Platz zwei – ganz vorne landete der Stolberger SV, der genauso souverän wie der KSK1 verlustpunktfrei durch seine Vorrundengruppe marschierte.
In den Platzierungsspielen (die kurioserweise alle von den Mannschaften der Vorrundengruppe A gewonnen werden konnten) überreichte zunächst der PSV Stuttgart durch ein 9:4 die Rote Laterne an Hamburg1, danach erspielte sich Hamburg2 mit 7:1 gegen Saarbrücken Rang sieben.
Im Spiel um Platz fünf wollte der KSK2 unbedingt die Chance nutzen, sich noch in die obere Hälfte der Konkurrenz zu schieben. Doch der Neusser SV verbuchte in einer offenen Partie das bessere Ende für sich und erzielte in der Schlussminute das entscheidende 5:4, dem die toll kämpfende Lauterer Reserve nichts mehr entgegensetzen konnte. Mittlerweile machten sich nämlich insbesondere bei den KSK-Damen leichte Verschleißerscheinungen bemerkbar, da sie mangels weiblicher Akteure bei den anderen Mannschaften, teilweise in bis zu drei Teams aushelfen mussten. Nichtsdestotrotz durfte der KSK2 mit dem Erreichten durchaus zufrieden sein.
Im Spiel um Platz drei blieb der Aachener SV gegen die WBG Villingen-Schwenningen chancenlos und unterlag mit 4:10. Hier zollten die Rheinländer, die nur mit vier Akteuren angereist waren und sich bei den befreundeten Stolbergern Spieler ausleihen mussten, dem Umstand Tribut, dass sich die Stolberger „Leihakteure“ vor dem Finale nicht noch unnötig verausgaben wollten.
Und dies taten sie mit recht nicht, denn das Endspiel sollte eine der schwimmintensivsten Partien des Wochenendes werden. Zum vierten Mal nacheinander standen sich Stolberg und der KSK im letzten Turnierspiel gegenüber. In den ersten beiden Finals hatte Stolberg das bessere Ende für sich (10:8 und 16:15 nach Fünfmeterwerfen), ehe die Krokodile im Vorjahr das Turnier mit 9:8 gewinnen konnten. Dass es eine ähnliche Torflut in diesem Jahr nicht geben würde, war schon nach wenigen Minuten klar. Zwar hatten auch die Stolberger ihre Mannschaft umgestellt und spielten nun ebenfalls mit einer Frau im Tor, um eine männliche Überzahl der Lauterer im Feld zu verhindern, aber die Damen zwischen den Pfosten standen auf beiden Seiten buchstäblich ihren Mann und ließen nichts anbrennen. So blieben die ersten acht Minuten torlos und auch in der zweiten Spielhälfte konnte man allenfalls zu Beginn auf einen Torreigen hoffen: 17 Sekunden waren gespielt als Stolberg die Führung erzielte und nur weitere 10 Sekunden später glich der KSK zum 1:1 aus. Danach gab es zwar vor allem bei einigen Überzahlspielen für beide Teams genügend Chancen in Führung zu gehen – es blieb jedoch bis zum Schluss beim 1:1, sodass wie schon 2007 ein Fünfmeterwerfen die Entscheidung bringen musste. Hier wurde Nicole Holstein zur Matchwinnerin für die Krokodile und parierte drei der fünf Stolberger Strafwürfe, während ihre Gegenüber unter gütiger Mithilfe von Latte und Pfosten „nur“ zwei Lauterer Fünfmeter entschärfen konnte. Mit drei Turniersiegen bleiben die Stolberger trotzdem nach wie vor das erfolgreichste Team beim Lauterer Mixed-Turnier und stellten wie in allen(!) anderen Jahren auch diesmal wieder den Torschützenkönig: Marco Bleidießel erzielte insgesamt 29 Treffer (davon 16 für Aachen und 13 für Stolberg) und belegte so zusammen mit Tobias Heinig (WBG Villingen-Schwenningen / 13) sogar die Ränge eins und zwei. Bester Lauterer war hier Stefan Stranz mit zwölf Toren, knapp gefolgt vom erst 14jährigen Dirk Feddeck, der für den KSK2 elf mal erfolgreich war. Treffsicherste Lauterer Damen waren Claudia Braun, die drei Tore für Villingen-Schwenningen erzielte und Melanie Keller mit zwei Treffern für den KSK1. (sts)
So spielten sie:
KSK1: Nicole Holstein (Tor), Anita Raspudic, Stefan Raspudic (8 Treffer), Florian Schweiker, Bernd Feddeck (9), Martin Ramthun (7), Melanie Keller (2), Stefan Stranz (12), Hubertus Heinicke (5), Gerhard Hell
KSK2: Marco Becker (Tor), Tobias Fromlowitz (1), Nina Lehmann, Dirk Feddeck (11), Rebeca Benra, David Richter (1), Steffen Miedel, Marc Rein, Frederik Ramthun (5), Bianca Neumann, Phillip Pirzer (4)
Weitere KSK-Spielerinnen in anderen Teams: für Villingen Schwenningen: Claudia Braun (3), Sabine Repke / für Neuss: Ronja Vorbeck (2)
Um das Ganze zur Abwechslung mal nicht nur durch die eigene Vereinsbrille zu sehen, hier einige Berichte von unseren Gästen, die im Gegensatz zu mir (der die Berichte ja in erster Linie für die Zeitung schreibt und daher leider kaum auf das 'Nebenher' eingehen kann) auch über den Sportlichen Bereich hinaus blicken können:
Gefunden auf der Website des Stolberger SV (geschrieben von Mark Braun):
Mixedturnier - Kaiserslautern 2009
Nach 2-monatiger Turnierpause war das Mixed-Turnier in Kaiserslautern endlich der erste Wasserballevent des Jahres. Wir nahmen mit einer Mannschaft bestehend aus 7 Herren und 5 Damen teil. Da man bei diesem Turnier mit einer gemischten Mannschaft spielt, befanden sich also durchgehend 4 Herren und 2 Frauen im Wasser. Die Spielzeit betrug 2x8 Minuten normale Zeit, d.h. praktisch ein halbes Wasserballspiel. Auch die ASV 06 hatte wieder für das Turnier gemeldet, war allerdings mit 4 Leuten nicht spielfähig, so dass wir uns bereit erklärten, bei den Aachenern auszuhelfen.
Der sportliche Teil des Samstags verlief dann auch perfekt für unser Team. In keinem der drei anstehenden Spiele gegen Saarbrücken, Aachen und Hamburg II war auch nur einen Moment lang der Sieg in Gefahr. Mit ziemlich deutlichen Ergebnissen konterten wir uns zu drei hoch ausgefallenen aber auch verdienten Siegen. Torwart Lars Huppertz bekam in diesen Partien nicht sehr viel zu tun und konnte bei den gelegentlichen Chancen der Gegner seine Klasse unter Beweis stellen. Schon jetzt bahnte sich ein Finale gegen die erste Mannschaft des Gastgebers an, die ebenfalls ihre Vorrundenspiele souverän gewonnen hatten und schon als Endspielteilnehmer feststanden.
Natürlich stand am Abend wieder eine Wasserballparty im Vereinsheim der Kaiserslauterer Gastgeber auf dem Plan, wo man auch mit Essen und Trinken ausreichend versorgt wurde. Alle Teilnehmer amüsierten sich prächtig auf der Fete und hatten eine Menge Spaß beim feiern mit den anderen Mannschaften.
Ob es ein ausgeklügelter Plan der Turnierleitung oder letztendlich nur Zufall war wird wohl nie geklärt werden, aber über den Spielplan für Sonntag kam bei unserer Mannschaft wahrlich keine Freude auf, schließlich hatte man direkt das erste Spiel am nächsten Morgen um 9.30 Uhr zu bestreiten, gegen die zweite Mannschaft von Kaiserslautern. Gegen diese taten wir uns dann deutlich schwerer als gegen unsere bisherigen Gruppengegner. Zwar konnten wir das Spiel am Ende doch mit 7:3 gewinnen, zwischendurch konnte man jedoch bisweilen Ideenlosigkeit und Unpräzision bemerken. Nach diesem Sieg standen wir also wieder einmal gegen Kaiserslautern im Finale, eine Situation, die uns von den Turnieren der vergangenen Jahre bereits hinreichend bekannt war.
Dieses Finale war ein Spiel, was wohl Spielern und Zuschauern in Erinnerung bleiben wird und hatte wirklich alles zu bieten, was der Wasserball zu bieten hat. Zwei vollkommen gleich Starke Teams neutralisierten sich auf sehr ansprechendem Niveau und zeigten auch eine kämpferisch vorbildliche Leistung ohne dabei hart oder gar brutal spielen zu müssen. Vor allen Dingen die Spannung kam bei einem Halbzeitstand von 0:0 nicht zu kurz, verwunderlich, wo beide Teams in der Vorrunde die Tormaschinen ihrer Gruppen waren. Zu Beginn der zweiten Hälfte konnte Marco Bleidießel uns mit einem Centertor zwar in Führung bringen, im Gegenzug traf jedoch auch der Center des Gegners. So spielten sich beide Mannschaften bis zum Ende des Spiels noch hochkarätige Chancen heraus, ohne diese zu nutzen, auch weil die beiden Torfrauen, Clara Drees auf unserer Seite, richtig gut parierten. Die Entscheidung musste also im 5-Meter-Schießen fallen. Nachdem wir hier kurzzeitig auch mal in Führung gegangen waren, mussten wir uns am Ende doch noch mit 2:3 geschlagen geben, obwohl Clara einen 5-Meter hielt und ein Gegner an den Pfosten schoss. So war ein von der Spannung her unübertreffbares Spiel zum Ende gekommen, das eigentlich keinen Verlierer, schon gar nicht uns als solchen, verdient hatte.
Insgesamt lässt sich zum Turnier in Kaiserslautern sagen, dass unsere Turnierplanung mal wieder ein voller Erfolg war. Alle Teilnehmer hatten tags- und nachtsüber eine Menge Spaß und boten im Wasser wirklich tolle Leistungen. Das tragische Ende eines hervorragenden Turniers störte dann doch niemanden und es freuen sich wohl alle auf eine Revanche gegen Kaiserslautern bei unserem Heimturnier. Für die anderen Turniere liegt die Messlatte schon jetzt enorm hoch, sodass wir alle gespannt sein können, wie unsere Turniersaison im Sommer weitergeht. (Mark Braun)
Gefunden auf der Website des ST Hamburg (geschrieben von Christiane Günther(?)):
-15° in Kaiserslautern 2009 - das muss gefeiert werden!
Das Neujahrsturnier in Kaiserslautern ist auch 2009 wieder der Startschuss zur Turniersaison des Sportteams. Die Plätze waren nach Bekanntgabe sofort ausgebucht und es wurde dieses Jahr zur Freude aller eine zweite Mannschaft mit ins Rennen um den Sieg geschickt. Zahlreich wie selten zuvor machte man sich an die Vorbereitungen eine Woche nach Jahresbeginn - die Reise zu unseren Freunden nach Kaiserslautern. Die Priorisierung des Turnierzubehörs in den Taschen der noch nicht ganz so erfahrenen Mitspieler übernahmen Ole, Holger und Tom. Überflüssiges (Ach, welch ein Wortspiel!) wie Wechselwäsche, anspruchsvolle Lektüre oder Körperpflegeprodukte aller Art verließen Hamburg nicht. So blieb genügend Platz in den Taschen für die Turnierunterlagen und die Gewichtseinsparung verschaffte uns Vorteile, bei den von der Bahn sabotierten Umsteigemanövern. Die Aufgaben waren klar verteilt. Die Bahn verkürzte uns die Zeit für die Bahnsteigwechsel und wir rannten dann, um die Verspätung wieder aufzuholen, im Schweinsgalopp durch den Mannheimer Bahnhof. Die Zeit in der Bahn vertrieb man sich, ebenfalls ganz traditionsbewusst mit lustigen Gesellschaftsspielen. Auch wissen wir, dass sich Umgangston und Erscheinungsbild der "S-Bahn" um so späte Stunde von dem des ICEs deutlich unterscheidet. Es bedarf immer einiger Mühe, die Mitreisenden in der S-Bahn zu überzeugen, wer sich am stärksten daneben benehmen kann. Im Bermudadreieck zwischen Mannheim, Frankfurt und Lautern muss ganz abgesehen davon auch eine sehr sonnenreiche Region sein - die Einfluss auf Hautfarbe und auch Sprache hat. Der Empfang in Lautern wie immer ein Kontrast zwischen dem Frost in Januar und der Herzlichkeit der Gastgeber. Schnell brachte man uns ins Gasthaus zum Schwimmenden Reisenden und feierte mit uns den Turnierstart. Da es schon im ganzen Raum nach Nahrungsmitteln duftete, musste für Hamburg auch noch Essen auf Rädern bestellt werden, denn um die Nacht durchzufeiern, musste natürlich auch eine gescheite Grundlage geschaffen werden.
Der nächste Morgen war wie üblich hart, obwohl uns Lautern eine Nacht im Himmel gönnte und das Frühstück am nächsten Morgen spät angesetzt war, das Gefühl, dass wir Hamburger die Höhenluft einfach nicht vertragen, wird immer stärker. Zwei Nutellabrötchen und 2 Liter Kaffee sorgte für den nötigen Tritt in den Hintern und ab ins Schwimmbecken. Auf uns wartete eine ganz in ihre Vorbereitungen vertiefte Gastgebermannschaft,ein ruhiges, einladendes Becken und natürlich unsere Lieblingsecke, hinten rechts am Büro. Es konnte beginnen!
Hamburg spielte in zwei Mannschaften - die eine rechnete sich Siegeschancen aus, die andere stellte den Spielspaß in den Vordergrund. So wirklich unterscheiden konnte das aber kein Unbeteiligter. Natürlich spielten beide Mannschaften ernsthaft auf Sieg und hatten viel Spaß dabei. Das jährliche Kräftemessen der "alten Bekannten" wie Villingen-Schwennigen, Stolberg, Stuttgart, Saarbrücken, Aachen und Neuss, von unseren Gastgebern ganz zu schweigen blieb allerdings sehr durchwachsen. So wurde rasch deutlich, dass Hamburgs wilde Mannschaftswürfellei die Siegeschancen minimierte. Trotz allem ist und bleibt Hamburg ein unberechenbarer Gegner und auch unsere noch nicht turniererfahrenen Kämpfer konnten allen zeigen, welch großes Potential aus der Hansestadt zu erwarten ist. Das ist der Moment, in dem der Wasserballwart (der leider krankheitsbedingt ausfiel, obwohl er so gern mit dabei gewesen wäre) den Kopf schräg hält, die Stirn in Falten zieht und sich über das blumige Geschreibsel wundert. Also hier noch einmal im Klartext: Die Alten lenkten den Gegner mit Sex, Drugs & Rock'n'Roll ab und die Youngsters mussten die Kartoffeln dann wieder aus dem Feuer holen. Alles wie immer. Bei Sportteam II hieß das, dass Dennis und Maurice uns zeigten, wie man Wasserball spielen sollte und bei Sportteam I teilten sich Sascha und Lukas diese Aufgabe, wobei sie Unterstützung von Marcel bekamen, der dieses Turnier pfiffig umsetzte.
Der Samstag war hart und ein Spiel jagte das nächste, das befürchtete Chaos blieb aus. Nach dem anstrengenden Pflichtteil durften wir uns fix ins Vereinsheim fahren lassen, wo die Kohlehydrate schon dampfend auf dem Tisch standen. Ob man nun Möhren mag, oder nicht, die Nudeln sind ein jährliches Highlight, wobei die Konsistenz des Zeuchs um die Nudeln herum immer wieder eine Überraschung ist. Nachdem also alle Männer den Gemüseanteil aus dem Gericht herausseziert haben (Echte Männer essen keine Blumen!) und sich dem Fleischanteil widmeten, kroch die Müdigkeit rasch herauf, so dass es an der Zeit war, unsere alten Energiesparlampen zu zünden. Ab 30 dauert das mit dem Vorglühen lange und bis der Funke zur strahlenden Helligkeit aufglomm, produzierte Hamburg viel Einwegpfand. Pünktlich zur Party schwang dann die Gemeinschaft alle verfügbaren Hüften - wie ein jeder weiß: Die Party in KL ist superspitze! Zwar bin ich der Meinung, mein Pensum an YMCA sei definitiv überschritten und so schön/egal kann man sich solche Titel einfach nicht trinken, ohne kurz darauf mit Blaulicht eingeliefert zu werden, aber viele sind der Auffassung: Ach, einer geht noch!
Hamburg machte viel mit. Tolle Musik, miese Musik, alles dabei und Hamburg mitten drin. Der Tresen vibrierte, im Feldlager ein Stockwerk tiefer drohte alles in sich zusammenzufallen. Die Youngsters wurden schnell eingegliedert und fühlten sich, bis auf zwei zarte Ausnahmen, mitten im Gewühl doch recht wohl. Stuttgart hatte sein Partymobil direkt vor der Haustür geparkt und alle rätselten, wer nach dem Prinzip der Reise nach Jerusalem alles drin pennen würde. Ich gehöre zu den glücklichen Gewinnern des nächsten Morgens, die mit eigenen Augen sehen konnte, wer drin nächtigte. Aber das gehört nicht hierher. Wer genaueres wissen möchte, bitte email an mich - ich mag am liebsten trockenen Rotwein...
Der zweite Teil der Party ist, wie soll ich schreiben, vernebelt. Vernebelt trifft es am besten - man feiert nur noch mit der Hälfte, denn die anderen stecken schon im Bett, oder zumindest was sie dafür halten. Jetzt kommt der Absatz, in dem ich das Gelsenkirchener Barock der Vereinsheiminneneinrichtung loben werde, denn an den Schnörkeln kann man sich prima die Dekoration entlang zum nächsten Ziel (Bett, Tresen, Besetzungscouch oder Toilette) hangeln. Die Party klang ab, das erste Mal, dass ich so spät oder so früh, je nach Standpunkt, noch auf den Beinen war. Noch dreimal einatmen und schon klingelt der Wecker zum Frühstück. Der Tag der klaren kalten Luft begann.
Auch Kaiserslautern war durch die Party getroffen. Die sonst perfekte Organisation wies Lücken auf - fast wäre das erste Spiel der Hamburger verschoben worden, weil Hamburg unbedingt ausprobieren musste, wie sich -15°C nach dem Frühstück so anfühlen würde. So stand Hamburg im Freien, machte Atemwolken und freute sich über den Schnee. Lautern lockte mit altbekannten Mitteln und schon sprangen die Kämpfer brav in ihr Becken. Doch die Kälte ist nichts für die Norddeutschen. Hamburg gewann am Sonntag nicht ein Spiel und belegte am Schluss Platz 10 und Platz 7. Der Stimmung tat das aber keinen Abbruch. Denn Hamburg hatte viel Spaß, sich gegen seine Süddeutschen Freunde zu messen.
Es gab viele Wiedersehen und mehr als "nur" Wasserball. Die zwei Tage sind schon wieder in Windeseile vergangen und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, trotzdem was ganz wichtiges verpasst zu haben - außer sich bei den Gastgebern herzlich zu bedanken, natürlich! Das Turnier war wie immer (und das muss man erst einmal hinbekommen!!) flüssig und toll organisiert. Vielen Dank an "Stranz", Nicole, "M", Bianca, Melanie und all den KL'nern, die das zustande gebracht haben!
Schon war die Siegerehrung vorbei, ist man sich ein letztes Mal in die Arme gefallen und steht man auf dem Bahnhof und stellt fest, dass der Zug ausfällt. Ach ja, ich könnte jetzt viel über das Ärgernis berichten, aber dann müsste der Bericht einen anderen Titel bekommen. Fakt ist, wir nahmen einen vollkommen überfüllten TGV aus Frankreich und fuhren direkt nach Frankfurt. Dort standen wir, frierend und ausgehungert in der zugigen Bahnhofshalle und warteten auf den ICE nach Hamburg. Ein großes Theater. Auf der Heimfahrt dann lernten unsere Youngsters dann das allerwichtigste: Skat. Carsten und Holger zeigten Sascha und Dennis, wie's geht. Ich durfte Karten halten. Gewonnen habe ich natürlich gegen alle vier, aber als wir dann nur noch zu dritt spielten, waren wir nach endlosen Ramschrunden auch schon in Hamburg eingefahren.
Schon vorbei. Schade. Wann treffen wir uns wieder??
Liebe Grüße und bis zum nächsten Jahr
Chrischi