Weibliche Krokodile schlagen sich glänzend

KSK-Damen unterliegen SV Nikar Heidelberg II „nur“ mit 5:10

Obwohl sie nur mit neun Spielerinnen antreten konnten, boten die Wasserballerinnen des Kaiserslauterer Schwimmsportklubs dem SV Nikar Heidelberg II am Montag Abend im Warmfreibad mehr als ordentlich Paroli. Für den zum Erreichen des dritten Platzes nötigen Punktgewinn reichte es beim 5:10 (1:1/0:2/1:4/3:3) zwar nicht, vom Gefühl her war es für die Krokodil-Damen jedoch fast wie ein Sieg – auch wenn nun bereits einen Spieltag vor Saisonende feststeht, dass man das Treppchen verpassen wird.

Manch einer rieb sich verwundert die Augen: Sollte dies tatsächlich der Serienmeister SV Nikar Heidelberg II sein, der da den Kaiserslauterer Damen gegenüber stand?! Die Mannschaft, die seit Jahren so souverän durch die 2. Wasserballliga Süd marschiert und Misserfolge nur vom Hörensagen kennt?! Nicht nur die Zuschauer waren sichtlich erstaunt, wie gut die dezimierten KSK-Nixen mit den Kurpfälzerinnen mithielten und ihnen - vor allem in der ersten Halbzeit - sogar phasenweise überlegen waren. Auch die Lauterer Spielerinnen schienen nicht damit gerechnet zu haben, dass ihnen ein so engagierter Auftritt gelingen würde und es kam fast schon der Eindruck auf, als seien sie von sich selbst überrascht. Frauke Tessarzik wuchs im Tor über sich hinaus und machte mit tollen Paraden einige 100prozentige Chancen der Heidelbergerinnen zunichte. Vor ihr zeigte die Centerverteidigung um Bianca Neumann und Petra Ripperger eine solide Leistung und trennte die Gegnerinnen häufig vorzeitig vom Ball. Auch im Angriff wussten die Krokodil-Damen zu gefallen und spielten sich viele gute Möglichkeiten heraus. Die besten davon blieben zwar ungenutzt, dafür traf aber Diana Ramthun Mitte des ersten Viertels aus einer eher weniger aussichtsreichen Position zum 1:0. Trotz mehrerer Chancen auf beiden Seiten dauerte es dann bis kurz vor Viertelende, ehe der nächste Treffer fiel – aus sich der Krokodile unglücklicherweise durch einen zum 1:1 verwandelten Strafwurf der Heidelbergerinnen.

Obwohl sie sich in der Pause einige laute Worte ihres Trainers anhören mussten, konnten die Gäste aus der Kurpfalz ihrer Favoritenrolle auch im zweiten Spielabschnitt nicht gerecht werden. Zwar gingen sie in der zwölften Spielminute mit 2:1 in Führung, hatten bis dahin allerdings viel Glück, dass die Lauterer bei drei Aluminiumtreffern - je nach Ansicht - etwas zu genau beziehungsweise ungenau zielten. Nach dem Rückstand bot sich dem KSK in Überzahl noch einmal die Möglichkeit zum Ausgleich, welche jedoch nicht clever genug ausgespielt und somit vertan wurde. Statt dessen erzielte Heidelberg eine Minute vor dem Seitenwechsel den 3:1 Halbzeitstand.

Als sich die Lauterer im dritten Viertel anschickten, den Anschlusstreffer zu erzielen, wurden sie vom Meister eiskalt erwischt: Innerhalb von nur 56 Sekunden traf Heidelberg gleich dreimal und zog auf 6:1 davon. Doch wer glaubte, die Maschinerie der Gäste sei nun warmgelaufen, sah sich getäuscht. Vielmehr überzeugten die Lauterer weiterhin durch viel Einsatz und gaben sich noch lange nicht geschlagen, auch wenn man nach je einem weiteren Treffer auf beiden Seiten (Melanie Keller für den KSK) mit 2:7 in den letzten Abschnitt ging.

Hier konnten die Krokodil-Damen den Rückstand zwar nicht mehr verkürzen, aber immerhin schafften sie es, trotz nachlassender Kräfte aufgrund von nur zwei Auswechselspielerinnen, die Partie bis zum Ende offen zu gestalten. Nach zwei Minuten sah es beim Stand von 2:9 zwar kurzzeitig danach aus, als wenn es doch noch ein überdeutliches Ergebnis geben würde, doch letztendlich konnten die KSK-Nixen auch das Schlussviertel unentschieden gestalten und erzielten durch Maria Vorbeck, Petra Ripperger und Anita Raspudic ebenso wie Heidelberg drei Treffer in den letzten acht Minuten. Wenngleich man mit 5:10 unterlag, zeigte man sich auf Seiten des KSK am Ende sichtlich zufriedener, als dies bei den Gästen der Fall war. Und dies obwohl Heidelberg seinen Titel verlustpunktfrei (16:0) verteidigte, während für die Lauterer Damen bereits vor dem abschließenden Spiel gegen den SSV Esslingen (am 17. Juli im Warmfreibad) der Zug in Richtung Medaillen abgefahren ist. Neben ausgiebigem Schulterklopfen von allen Seiten wurde den KSK-Nixen unter anderem von Herren-Trainer Florian Schweiker großer Respekt gezollt: „Neben dem offensichtlichen Kampfgeist und Siegeswillen hat mir besonders gut gefallen, dass Ihr Euch nicht einschüchtern ließt und Euer Konzept sauber durchgespielt habt“, ist er davon überzeugt, dass die weiblichen Krokodile auf dem richtigen Weg sind. (sts)

So spielten sie: Frauke Tessarzik (Tor), Maria Vorbeck (1 Treffer), Silvia Keller, Anita Raspudic (1), Diana Ramthun (1), Melanie Keller (1), Nora Berg, Bianca Neumann, Petra Ripperger (1)